Ein Joch
Bibelstelle: Mk 15, 16-20a
Die Soldaten führten ihn ab, in den Hof hinein, der Prätorium heißt, und riefen die ganze Kohorte zusammen. Dann legten sie ihm einen Purpurmantel um und flochten einen Dornenkranz; den setzten sie ihm auf und grüßten ihn: Sei gegrüßt, König der Juden! Sie schlugen ihm mit einem Stock auf den Kopf und spuckten ihn an, beugten die Knie und huldigten ihm. Nachdem sie so ihren Spott mit ihm getrieben hatten, nahmen sie ihm den Purpurmantel ab und zogen ihm seine eigenen Kleider wieder an.
Jesus Christus wird den Soldaten übergeben. Sie ziehen ihm die Kleider aus, legen ihm einen purpurroten
Mantel um und setzen ihm eine Dornenkrone auf. Die Soldaten verhöhnen, bespucken und schlagen Jesus. Nachdem sie ihn verspottet haben, ziehen sie ihm seine Kleider wieder an. Dann wird er hinausgeführt und muss das Kreuz selbst zum Hügel Golgotha tragen.
Zum Nachdenken
Die Kreuzigung war die grausamste Foltermethode im Römischen Reich. Oft mussten die Verurteilten das Kreuz selbst zum Ort der Hinrichtung tragen - so wie es von Jesus berichtet wird.
Das Kreuz kann uns daran erinnern,
- dass Menschen im übertragenen Sinne ein Kreuz auf sich nehmen, wenn sie vom Schicksal schwer getroffen werden.
- dass auch wir selbst oft ein Kreuz auf uns nehmen müssen, etwas ertragen müssen ohne uns wehren zu können. Wir tragen eine schwere Last mit uns herum, machen uns auf einen schweren Weg. Wir nehmen das Leid/Schicksal auf uns ohne uns zu beschweren.
- dass wir Mitmenschen durch unser Verhalten einen schweren Weg zugemutet haben oder ihnen eine Last aufgebürdet haben.
Weitere Fragen zum Nachdenken
- Welche Last trage ich momentan mit mir rum? Was macht mir Sorge?
- Was drückt uns herunter, was richtet uns wieder auf?
- Was bringt dich dazu die Last auf dich zu nehmen?
- Wie fühlst du dich, wenn du die Last wieder los bist?
- In welchen Situationen bürde ich anderen ein Kreuz auf, mache ihnen das Leben schwer?
Aktion
Die Teilnehmer sammeln Steine und schreiben ihre Sorgen darauf. Die Steine legen sie in die Eimer. Wer mag, kann probieren, das Joch auf sich zu nehmen.
Alternative Idee: Die Teilnehmer sammeln im Garten Müll auf und sammeln ihn in den Eimern. Der gesammelte Müll steht für die Verantwortung der Menschen für die zunehmende Umweltverschmutzung.
Gebet
Jesus, du unser Bruder! Du hast das schwere Schicksal wehrlos angenommen und das Kreuz auf dich genommen. Du hast den letzten Weg in den Tod im Vertrauen auf Gottes Wort angetreten. Du bist so selbst der Weg zu Gott, der für uns der letzte Ausweg, die letzte Hoffung ist. Sind wir auch bereit, für einen anderen Menschen Lasten auf uns zu nehmen? Dein Vorbild bestärkt uns: Wer sein Kreuz nicht auf sich nimmt und mir nachfolgt, ist meiner nicht wert, hast du gesagt. Das sind starke Worte! Gib uns die Kraft, unser Kreuz zu tragen.
Amen.
(Quelle: Gies, Wolfgang: „Großes Werkbuch Kreuzwegandachten. Gottesdienste, Ideen und Modelle“, 2014, Seite 83)
Lied
Geh mit uns auf unserm Weg (Nr. 556)